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Großer Andrang bei riesiger Stinkeblume: Titanenwurz blüht im Botanischen Garten
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Tausende wollen größere Blumenwiese: Verein Bürgerwiese Laskerkiez gibt Petition ab
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Molkenmarkt wird ein bisschen konkreter: Neues Stadtquartier soll sozial und ökologisch sein
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heute erwartet euch ein erneuter Ausflug in die Berliner Geruchswelt! Dass Kreuzberg nach Autos und Imbissbuden riecht, haben wir ja bereits an dieser Stelle geklärt – heute geht es deshalb in den Botanischen Garten, der ganz andere Reize parat hat. Dort, wo die Besucher*innen normalerweise eine große Vielfalt von Pflanzendüften erwartet, findet ganz aktuell ein stinkendes Spektakel statt: Die riesige Titanenwurz blüht!
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Und weil das Ganze eine wahre Besonderheit ist, war der »Muckefuck« vor Ort. Genauso wie zahlreiche andere Neugierige: Die Titanenwurz wurde regelrecht umstellt von Fotos schießenden Pflanzenliebhaber*innen, Radio- und Filmteams. »Das ist schon ein monströses Teil!«, staunt etwa Besucherin Marita Müller über die riesige Pflanze.
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Der Blütenstand der Titanenwurz ist ganze 2,36 groß – so eine hohe Blüte wurde zuvor noch nie im Botanischen Garten gemessen, teilt die Einrichtung in einer Pressemitteilung mit. Die Pflanzenart selbst sei als »größte Blume der Welt« im Guiness-Buch der Rekorde eingetragen. Sie blüht nur alle paar Jahre, und das auch noch nur drei Tage. Die riesige Pflanze entwickelt eine unterirdische Knolle, die bis zu 100 Kilogramm erreichen kann.
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Das alles wäre eigentlich schon Grund genug für den großen Andrang am Montagmittag im Botanischen Garten. Doch dazu kommt noch eine Besonderheit: Die Blume duftet nicht süß, um Insekten anzulocken, sondern sie stinkt nach Aas. Damit trickst sie die Insekten aus, die in verwesenden Tierkadavern ihre Eier ablegen wollen, aber stattdessen die Titanenwurz bestäuben.
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Und tatsächlich: Am Montagmorgen ließ sich der Gestank live erleben. Auch einige Fliegen schwirrten um die Blüte herum. Doch die Besucher*innen mussten sich auf eine Seite der Pflanze stellen, in der die Blüte sich etwas mehr nach außen öffnet, um wirklich eine Nase voll Gestank abzubekommen. Die Stinkeblume hatte schon am Sonntagnachmittag begonnen sich zu öffnen. Als Nachtblüher hatte sie den meisten Aasgeruch schon bis Montagfrüh verströmt und am Mittag war die Luft bereits weitestgehend raus.
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Bild des Tages
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Größer als die menschlichen Bestaunenden: Die riesige, stinkende Titanenwurz im Botanischen Garten. | Foto: dpa/Jens Kalaene
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Den Besucher*innen im Botanischen Garten scheint das gerade recht zu kommen. »Ich bin froh, dass sie nicht so stark ›duftet‹«, sagt Renate zum »Muckefuck«. Sie ist am Montag extra aus Pankow nach Lichterfelde gefahren, um die blühende Titanenwurz anzuschauen. »Ich hab davon heute Morgen in der Zeitung gelesen und dachte mir: Das muss ich mir selbst anschauen!« Der Ausflug hat sich gelohnt, findet sie: »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
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Marita Müller ist aus Charlottenburg angereist. Auch sonst ist sie gerne im Botanischen Garten, vor allem für große piksige Pflanzen. »Ich bin ja ein großer Kakteen-Fan«, sagt sie. Doch am Montag hat sie vom Stinke-Spektakel im Radio erfahren und wollte sich die blühende Titanenwurz nicht entgehen lassen. Sie hatte allerdings einen deutlich intensiveren Gestank erwartet. »Ich habe extra eine Maske mitgebracht«, sagt sie. Die brauchte sie aber gar nicht.
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Wenn ihr jetzt angefixt seid und auch die große Stinkeblume anschauen wollt, dann müsst ihr das noch heute machen! Denn die Titanenwurz schließt ihre Blüte bereits wieder. Danach entwickelt die Pflanze ein einzelnes Blatt, das mehrere Meter hoch werden kann und »einem kleinen Baum ähnelt«, wie der Botanische Garten mitteilt. Aber auch unabhängig von der Titanenwurz gibt es viele andere spannende Pflanzen zu sehen!
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Mehr Pflanzen für Berlin will auch der Verein Bürgerwiese Laskerkiez. Wenn es nach den Anwohner*innen und Stadtgärtner*innen geht, würde ihre Wiese in der Nähe des Ostkreuzes vergrößert. Es gibt bereits einen entsprechenden Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg – bloß Geld dafür gibt es bislang nicht. Um das zu ändern, hat der Verein eine Petition gestartete und 5000 Unterschriften an die Bezirksstadträtin Anika Gerold (Grüne) übergeben. Unser Autor Peter Nowak war dabei. Was die Grünen-Politiker*in und der Verein zu sagen haben und wie ein Investor das Bürgerprojekt finanzieren könnte, erfahrt ihr hier.
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Für den Molkenmarkt in Mitte, hinter dem Roten Rathaus, sind keine Gärten geplant, dafür aber Wohnungen. Das neue Stadtquartier ist schon lange in Planung, nun wird es zumindest ein bisschen konkreter: Am Montag hat der Senat Bebauungsleitlinien vorgestellt. Ein ökologische und soziales Quartier solle entstehen, sagte Bausenator Christian Gaebler (SPD). Eine Frage ist aber noch nicht geklärt: Wie die Fassaden aussehen sollen. Mein Kollege David Rojas Kienzle hat sich eine Diskussion im Ausschuss für Stadtentwicklung des Abgeordnetenhauses angeschaut. Mehr Infos gibts hier.
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Ist nachhaltig beeindruckt von der riesigen Stinkeblume:
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Auch wir Journalist*innen müssen unsere Bohnen verdienen:
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Was heute noch wichtig ist:
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»Der aktuelle Senat setzt auf Beton statt auf Nachbarschaftsgärten.«
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