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Ihre Tagesvorschau für den 19. September 2024

Ines Wallrodt

Ines Wallrodt

Chefin vom Dienst

Liebe Leser und Leserinnen,

nach den neuartigen Angriffen auf die Hisbollah-Miliz im Libanon überschlagen sich im Internet die Würdigungen der Operation, viele fallen zynisch aus, feiern die Bluttat. Dabei war absehbar, dass die Sprengung von Funkempfängern mitten im Alltag von Menschen auch Zivilisten treffen würden. Mindestens zwei Kinder sind unter den Opfern, die durch die Explosion der Pager zu Tode gekommen sind. Rund 3000 Menschen wurden verletzt.
Einer Friedenslösung im Nahen Osten kommt man so jedenfalls keinen Schritt näher. “Die Operation mag zwar Kommunikationswege zeitweilig unterbrechen und Hunderte mutmaßlicher Hisbollah-Milizionäre außer Gefecht setzen”, kommentiert denn auch unser Nahost-Redakteur Cyrus Salimi-Asl, “den Konflikt beendet sie nicht.”

Vieles war am Mittwoch noch unklar. Nicht nur die Frage, wer Urheber der Aktion ist. Vermutet wird Israels Geheimdienst, aber bestätigen wird das der Mossad wohl kaum. Politik-Redakteurin Pauline Jäckels fasst zusammen, was am Tag nach der ersten großen Welle bekannt ist und hat zwei Menschen aus Beirut gesprochen, die sich an den 4. August 2019 erinnert fühlen. Genau fünf Jahre nach der Hafenexplosion ertönten wieder in der ganzen Hauptstadt Sirenen von Krankenwagen, die Verletzte bis in den Abend hinein in überfüllte Krankenhäuser brachten. Und wieder organisieren Beiruts Anwohner selbst per Social Media Aufrufe für Blutspenden, weil das marode Gesundheitssystem nicht genug Blut vorrätig hat.

Unser Autor Oliver Eberhardt schließlich beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Frage, ob der Angriff tatsächlich der Auftakt zu einer israelischen Offensive gegen die Strukturen der Organisation im Süd-Libanon ist. Einiges spricht nämlich auch dagegen.

Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht
Ines Wallrodt

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Buchvorstellung und Gespräch mit Sevim Dagdelen

Eintritt: 8 Euro
Anmeldung hier.

2. Oktober um 18:00 Uhr
FMP1 - Salon
Franz-Mehring-Platz 1, Berlin
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