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Ihre Tagesvorschau für den 9. September 2024

Anton Benz
Ressort Politik

Liebe Leser*innen,

eigentlich wäre gerade jetzt der Moment für eine starke und solidarische Friedensbewegung aufzustehen, angesichts der erneuten Raketenstationierung in Deutschland; dem inzwischen zweieinhalb Jahre währenden Abnutzungskrieg in der Ukraine; und dem rücksichtslosen Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen. Doch irgendwie passiert das nicht so richtig. Was ist da los?

Für die aktuelle Ausgabe habe ich mir zwei Akteure der Friedensbewegung genauer angeschaut. Denn am Wochenende veranstaltete das Institut für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung (IFGK) gemeinsam mit dem Bund für Soziale Verteidigung eine internationale Tagung. Es ging darum, das Konzept der Sozialen Verteidigung, also dem gewaltfreien Widerstand gegen einen militärischen Angriff, wieder aus der Versenkung zu holen. Über Möglichkeiten und Grenzen dieses Ansatzes sprach ich mit Dr. Christine Schweitzer. Sie hat den Kongress mitorganisiert und ist Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung.

Außerdem begleitete ich das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ bei einer Aktion in Kiel. Vergangene Woche fanden in der Stadt an der Ostsee die Aktionstage »Kiel entwaffnen! Rüstungsindustrie versenken!« statt. Denn Kiel hat eine große Rüstungsindustrie. Das Bündnis wird von manchen als Speerspitze der „neuen“ Friedensbewegung gehandelt. Und es hat große Ziele: eine neue antimilitaristische Bewegung aufzubauen. Der wohl größte Unterschied zur Friedensbewegung: „Rheinmetall Entwaffnen“ sieht sich selbst nicht als pazifistisch. Lesen Sie die Reportage, um zu erfahren, was es damit auf sich hat.



Eine anregende Lektüre wünscht,
Ihr Anton Benz aus dem Politik-Ressort

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