nd.Kompakt

Ihre Tagesvorschau für den 12. November 2024

Sebastian Weiermann
Ressort Politik

Liebe Leser*innen,

gestern bin ich noch bei einer Antifa Konferenz der nordrhein-westfälischen Linken über die AfD aufgetreten. Ich habe über Entwicklungen in der extrem rechten Partei gesprochen. Kurz vor der Konferenz musste ich meine Notizen noch einmal ordentlich ergänzen. Der Skandal um einen Landtagsabgeordneten der Partei hat sich ausgeweitet und könnte auch Auswirkungen auf den Antritt zur Bundestagswahl haben. Aus naheliegenden Gründen habe ich auch für "nd" zusammengefasst, wie es um die Skandaltruppe aus dem Westen steht.

In den Diskussionen bei der Konferenz ging es immer wieder um die Rolle, die Medien für den Aufstieg der AfD gespielt haben. Wir haben viel über Tiktok und Telegram gesprochen. Aber auch klassische Medien spielen eine Rolle für die Popularität der AfD. Im "nd"-Feuilleton ist dazu ein Interview mit Teresa Völker zu lesen. Sie forscht zu Wechselwirkungen zwischen der AfD und Medien. Ihre Erkenntnisse: Der AfD gelang es schon vor ihrem bundesweiten Durchbruch, Deutungshoheit über bestimmte Themen zu erlangen. Es wird zu viel über die Partei berichtet. Und es gebe ein falsches Verständnis von "ausgewogener" Berichterstattung. Teresa Völker möchte jetzt Best-Practice-Beispiele für den Umgang mit den Rechtsaußen entwickeln. Ich bin gespannt.

Was mir bei der Antifa Konferenz besonders gut gefallen hat, war der Austausch mit den Menschen und die Berichte darüber, wie es in ihrer Stadt oder ihrem Dorf mit den Rechten aussieht. Insofern lege ich Ihnen auch das Interview mit Niklas Haupt von der Linken in Fürth ans Herz. Er berichtet von einem besonderen Bruch der Brandmauer in dem fränkischen Städtchen. Die SPD hat gemeinsam mit der AfD für die Senkung des städtischen Zuschusses für das Sozialticket gestimmt. Niklas Haupt, der im Fürther Stadtrat sitzt, gibt Einblicke in den Vorgang und erzählt, wie es dazu kam.

Eine informative Lektüre wünscht
Sebastian Weiermann aus dem Politik-Ressort

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nd bleibt gefährdet

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UNTEN LINKS
Ein Brief wird kommen, nur wann? 2025 entfällt die Vorschrift für die Post, dass 80 Prozent der Briefe einen Tag nach dem Abschicken ankommen müssen. Wer es so schnell möchte, soll ein Einschreiben bezahlen. Aber wer schreibt überhaupt noch privat Briefe? Nur die, die gerne welche bekommen. Als Minderjähriger schrieb ich mir in den Schulferien mit Freunden seitenweise Urlaubserlebnisse. Die waren vielleicht trivial, aber als dicke Briefe wie kuriose und köstliche Geschenke, die irgendwann im Briefkasten lagen. Noch aufregender waren Liebesbriefe. Manche sandten auch nur Songtexte, die sie als ihre eigenen ausgaben. Sehr beliebt waren die vom ersten Fehlfarben-Album »Monarchie und Alltag«, zum Beispiel »All that heaven allows«: »Ich möcht dich berühren, doch ich beweg’ mich nicht/ Ich schau dich nur an, mich blendet das Licht.« Nein, damit ist kein Einschreiben von der Post gemeint.

Christof Meueler

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MACHT WACH Röstkaffee

nd.FILMCLUB

Foto: DEFA Stiftung/Eberhard Dassdorf

»Karla« (DEFA 1966/90, s/w, 128 min)
Regie: Herrmann Zschoche; Drehbuch: Ulrich Plenzdorf

Eintritt: 12 €, ermäßigt: 9 €
Tickets können direkt im Kino
oder online erworben werden

27. November um 18:00 Uhr
Kino Toni, Antonplatz 1 , Berlin
Zum 90. Geburtstag von Regisseur Herrmann Zschoche

Erzählt wird die Geschichte einer jungen Lehrerin, die nach dem Stu-
dium an eine Oberschule im Norden des Landes kommt. Sie versucht, die Schüler ernst zu nehmen und in einer Atmosphäre gegenseitiger Kritik und gegenseitigen Respekts zu ermutigen, selbstständige Menschen zu werden. Sie findet Freunde und Feinde, und sie findet auch einen Mann, einen ehemaligen Journalisten, der im Sägewerk arbeitet.
Gesprächspartnerin: Jutta Hoffmann
Einführung und Moderation: Paul Werner Wagner

Eine Filmreihe von nd, Kino Toni
und dem Berliner Film- und Fernsehverband mit freundlicher Unterstützung
von Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung und DEFA-Stiftung

Positives Grundrauschen bei der Nationalmannschaft

Der Bundestrainer hat die Bedeutung der Nations League erkannt. Nicht nur deshalb sind, trotz bereits gesicherter Viertelfinalteilnahme, die Spiele gegen Bosnien und Ungarn wichtig.

Frank Hellmann, Frankfurt am Main

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Der Anruf, der den Krieg hervorrief

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Das Cottbuser Festival für osteuropäischen Film ging am Sonntag zu Ende. Das diesjährige Filmfest zeigte statt Politikmüdigkeit eine große Spielfreude und bewegende Geschichten.

Susanne Gietl

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Illustration: Miriam Wurster

Memo des Tages

»The revolution will not be televised.«

Gil Scott-Heron
Dichter und Musiker
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Am Kiosk, online oder in Ihrem Briefkasten.
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