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Ihre Tagesvorschau für den 10. Dezember 2024

Cyrus Salimi-Asl
Ressort Politik

Liebe Leserinnen und Leser,

die Menschen in Syrien hoffen auf einen Neuanfang - nach über 13 Jahren Bürgerkrieg, nach 24 Jahren Herrschaft von Präsident Baschar Al-Assad, der seine Macht durch Geheimdienst, Polizei und Militär aufrecht erhielt. Doch viele fragen sich, ob die oppositionellen Gruppen, zu denen auch radikale Islamisten zählen, sich einigen können. Die verschiedenen Gruppen hätten "unterschiedliche Vorstellungen von dem Syrien, das sie jetzt aufbauen wollen", sagt im Interview mit "nd" der Syrien-Experte Haid Haid, der am britischen Thinktank Chatham House arbeitet. Diese Gruppen könnten einen "friedlichen Übergang in ein demokratisch organisiertes Land zulassen" oder auch nicht, weil sie um ihre Macht fürchten. Die internationale Gemeinschaft müsse mit den Gruppen in Kontakt treten, so Haid Haid, "um sicherzustellen, dass alle Akteure in den Übergangsprozess eingebunden werden".

Die Lage im Land ist weiter unsicher, im Norden Syriens greifen von der Türkei unterstützte Kämpfer der sogenannten Syrischen Nationalen Armee (SNA) die kurdischen Kräfte an. Die Kämpfe dort haben schon jetzt 120.000 Menschen vertrieben. Die humanitäre Lage in ganz Syrien ist äußerst prekär. Bis zu 1,5 Millionen Menschen könnten nach UN-Schätzungen in Syrien ihre Heimat verlieren.

Die Uno fordert unterdessen die Aufarbeitung des durch das syrische Regime begangenen Unrechts. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, forderte, Ex-Präsident Baschar Al-Assad für Menschenrechtsverletzungen während des Bürgerkriegs zur Rechenschaft zu ziehen.

Eine informative Lektüre wünscht
Cyrus Salimi-Asl aus dem Politikressort

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