nd.Kompakt

Ihre Tagesvorschau für den 10. Januar 2025

Hendrik Lasch
nd-Korrespondent in Sachsen

Liebe Leser*innen,

die AfD trifft sich sechs Wochen vor der Bundestagswahl an diesem Wochenende zu einem Parteitag im sächsischen Riesa. Und sie hat, man kann es leider nicht anders sagen, einen Lauf. Bundeschefin Alice Weidel, die in Riesa zur Kanzlerkandidatin gekürt werden soll, traf sich kurz zuvor an diesem Donnerstag mit Tech-Milliardär Elon Musk zum digitalen Plausch, was der bei gut 20 Prozent rangierenden Partei ebenso Rückenwind verschafft wie die jüngsten Entwicklungen in Österreich. Worum es in Riesa inhaltlich geht, tritt dabei in den Hintergrund.

Umso turbulenter dürfte es vor der Tagungshalle zugehen. Dort wollen Demonstranten dafür sorgen, dass die AfD bei ihrem Lauf doch ins Straucheln gerät. Das Bündnis Widersetzen hat unter dem Motto „Alle nach Riesa!“ zu Protesten mobilisiert und erwartet eine fünfstellige Teilnehmerzahl. Ziel ist es, durch „massenhaften zivilen Ungehorsam“, sprich: Sitzblockaden, den Delegierten den Zugang zur Halle unmöglich zu machen und so den Parteitag zu sprengen.

Selbst wenn das nicht gelingt, wäre es ein großartiges Signal, wenn der Riesaer Weidel-Show von Tausenden vor der Halle widersprochen würde – einerseits. Andererseits erinnert mein Kollege Sebastian Weiermann daran, dass es Massenprotest gegen die AfD auch vor einem Jahr schon gab, was der Partei aber langfristig nicht geschadet habe. Im Gegenteil nähere sich die „Mitte“ deren Positionen immer weiter an. Was er der gesellschaftlichen Linken stattdessen rät, lesen Sie hier.

Einstweilen wäre es dennoch wichtig, den Protest in Riesa zu unterstützen, der allerdings schon früh halb sieben beginnt. In dem Fall: Warme Sachen und eine Thermoskanne nicht vergessen; es wird kalt. Und dann: AfD ins Stolpern bringen!

Ein erfolgreiches Protestwochenende wünscht
Hendrik Lasch

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