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Ihre Tagesvorschau für den 18.07.2023

Sebastian Weiermann
Redaktion Politik

Liebe Leser*innen,

vor ein paar Jahren habe ich mit ein paar Freund*innen, die in außerparlamentarischen Bewegungen aktiv sind, viel über die Unterstützung einer Linke-Kandidatin diskutiert. Uns war die Abwesenheit von Abgeordneten, die für Bewegungsthemen wie das Demonstrationsrecht oder die Zustände in Geflüchtetenunterkünften offen sind, schmerzlich bewusst. Nun ja, so richtig gut hat es mit der Unterstützung für die Genossin aus der Linken nicht geklappt; zumindest sitzt sie nicht im Parlament.
Diesen Versuch macht nun Carola Rackete. Sie hat mit dem Vorsitzendenduo der Linken gesprochen, sie hat mit Menschen aus Bewegungen gesprochen und will im kommenden Jahr auf Platz 2 der Linke-Liste zur Europawahl antreten. Warum “Captain Rackete”, die als Kapitänin eines Schiffes zur Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer bekannt wurde, nach Brüssel möchte und was ihr “Bewegungsteam” darüber denkt, habe ich aufgeschrieben.

Da Carola Rackete alleine noch keine Wahlliste füllt, blickt Jana Frielinghaus darauf, wer noch für die Partei ins Europaparlament ziehen soll. Mit dem Sozialmediziner Gerhard Trabert – wie Rackete parteilos, aber anders als sie mit der Linken schon länger in engem Konakt - ist zumindest noch eine Überraschung dabei.

Gut möglich, dass vor allem die Rackete-Kandidatur nicht bei allen in der Linken auf Begeisterung stößt. Sie kann als Distanzierung der Linke-Führung von jenen Kräften in der Partei verstanden werden, die den Einsatz für eine sozial gerechte Klimapolitik und das Engagement für die Rechte Geflüchteter in Gegensatz stellen zur Interessenvertretung von sozial Benachteiligten.

Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht
Sebastian Weiermann aus dem Politikressort

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