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Ihre Tagesvorschau für den 16. August 2023

Sebastian Weiermann
Redaktion Politik

Liebe Leser*innen,

angenommen ich hätte einen Schrebergarten, dann wäre es eine äußerst schöne Vorstellung, da ein paar Cannabispflanzen anzubauen, sie zu hegen und zu pflegen und nach einer ertragreichen Ernte bei einem Spaziergang eine dicke Tüte zu rauchen. Nun, auch wenn die Ampel-Koalition ihren Gesetzentwurf zum Umgang mit Cannabis am Mittwoch im Kabinett beschließt, er schnell durch den Bundestag kommt und weder aus Bayern noch aus Brüssel gestoppt wird, könnte es mit meiner Vorstellung schwierig werden.

Das Cannabis-Gesetz ist nämlich ziemlich kompliziert. Mein Schrebergarten müsste wohl gesichert werden wie eine Hochsicherheitseinrichtung, große Teile meiner Ernte müsste ich vernichten und mein Spaziergang sollte weit weg von bewohntem Gebiet stattfinden. So will es das Gesetz. Der Entwurf ist in manchen Details stark überreguliert, in anderen Bereichen finden sich zahlreiche Leerstellen. Das hätte nicht so sein müssen. Die Ampel hätte anders agieren können. Sie hätte erst Cannabis-Nutzer*innen das Leben erleichtern und dann an einem Gesetz arbeiten können, das alle Fragen beantwortet.

Nicht aus dem Kleingarten, sondern nur vom Balkon grüßt
Sebastian Weiermann

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UNTEN LINKS
Olaf Scholz hat es schwer. Man muss nicht erst daran erinnern, dass er kaum mal lacht, um zu verstehen, wie schwer er es hat. Wer freiwillig mit Christian Lindner koaliert, ist natürlich selber schuld. Aber die anderen Probleme werden auch nicht kleiner. Immerhin, Scholz nimmt das Regieren ernst. »So wie in der Vergangenheit werden wir jede einzelne Entscheidung immer sehr sorgfältig überprüfen, was geht, was Sinn macht, was unser Beitrag sein kann« – ein fast schon preußisches Credo. Blöd nur, dass dauernd jemand neue Waffen für die Ukraine verlangt. Auch hier geht Scholz sehr sorgfältig vor. Erst mal Nein sagen, dann überlegen, dann Vielleicht, dann noch mal überlegen, dann Ja. So wie jetzt wieder bei den Taurus-Raketen. Auch eine schwere Entscheidung. »Wir werden es uns weiter schwer machen«, verspricht Scholz. Also noch schwerer, als es sowieso schon ist. Aber mal ehrlich: Es ist ein besseres Gefühl, wenn all die Panzer, Kampfflugzeuge und Marschflugzeuge sorgfältig und schwer überlegt geliefert werden als einfach nur so. Denn das würde ja gar nicht nach Regieren aussehen.

Von Wolfgang Hübner

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nd.PRÄSENTIERT

Autorin und Soziologin Dr. Andrea Newerla
Foto: Roger Buer

Buchvorstellung und Gespräch: »Das Ende des Romantikdiktats«
Moderation: Paula-Jeri Perschke
Eintritt: 6 Euro

6. September um 19:00 Uhr
FMP1 - Salon
Franz-Mehring-Platz 1, Berlin
Unser Verhältnis zueinander, zu Nähe und Intimität hat sich grundlegend gewandelt.
Mehr denn je stehen wir heute vor der Frage, welche Beziehungsmodelle uns wirklich glücklich machen. Denn die romantische Zweierbeziehung – unser bisheriger Goldstandard für Nähe und Verbindlichkeit – funktioniert häufig nicht mehr. Soziologin Andrea Newerla spürt der Entstehung der heute dominierenden Beziehungsbilder nach und beschreibt, wie die Ökonomisierung und Technologisierung des Dating-Marktes an unseren Beziehungsnormen rütteln –, aber auch welche Möglichkeiten sich aus den damit einhergehenden Ungewissheiten im sozialen Miteinander für Freund*innenschaften, Ethics of Care oder Wahlfamilien ergeben.

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Wladimir Kaminer: »Der russische Präsident ist lächerlich«

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