nd.Kompakt

Ihre Tagesvorschau für den 30. November 2023

Kurt Stenger
Ressort Wirtschaft und Soziales

Liebe Leserinnen und Leser,

eine Weltklimakonferenz in einer Erdölmonarchie? Geht gar nicht, sagen viele Klimaaktivisten. "Ich finde einen Boykott grundsätzlich legitim, angesichts der frustrierenden Situation, dass die Klimakonferenz jetzt in einem autokratischen Ölstaat stattfindet, also quasi von der fossilen Lobby ausgerichtet wird", erklärt Kirsten Stubenrauch von Extinction Rebellion im Interview mit "nd.DerTag". Die Menschenrechtslage in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist tatsächlich besorgniserregend. Für Umweltaktivisten und Menschenrechtsgruppen wird COP 28 in Dubai ein schwieriges Pflaster sein.

Nichstdestotrotz werden mehrere Zehntausend Teilnehmer in Dubai zur 28. Weltklimakonferenz erwartet, wo ab Donnerstag zwei Wochen lang über alle möglichen Themen rund um die Klimakrise beraten wird und am wichtige Entscheidungen stehen sollen. Eine globale Bestandsaufnahme hat ergeben, dass die Staaten mit ihren Klimaplänen meilenweit vom Erreichen der Pariser Ziele entfernt sind. Hier muss "nachgeschärft" werden, wie es im Diplomatensprech heißt, und der Energiesektor soll dabei eine zentrale Rolle spielen. Insbesondere Öl- und Gaskonzerne möchten ihre Geschäfte möglichst lange fortführen, was zu einem Knackpunkt der Verhandlungen werden könnte. Auch die Frage der Finanzmittel für arme Länder werden eine große Rolle spielen. Die Bundesregierung kommt zwar mit ganz großem Aufgebot nach Dubai, doch anders als bei früheren Konferenzen kann man nicht großspurig Finanzzusagen machen - die aktuelle Haushaltskrise steht dem im Wege.

Eine erhellende Lektüre verspricht
Kurt Stenger, nd-Umweltredakteur

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UNTEN LINKS
Für in Berlin Geborene ist es normal, von einem Fremden niemals ein freundliches Wort zu hören. Man wächst auf mit: »Mit'm Fahrrad nich' in ersten Wagen«, »Wo keen Schnee liegt, kannste och schneller loofen« und so weiter. »Bitte« und »danke« sind was für Menschen aus Käffern in Bayern oder Baden-Württemberg. Je länger man in Berlin lebt, desto abgestumpfter wird man gegenüber jeder Art von Grobschlächtigkeit. Survival of the grumpyest. Aber auch Freundlichkeit nimmt man überhaupt nicht wahr. Es ist wie mit einer Hundepfeife: Man hört nichts, was nett gemeint ist. Und so trug es sich zu, dass ich ein Wochenende in der Tiroler Metropole Innsbruck verbrachte und gleich bei der Ankunft (ich hatte Ski dabei) rief eine Gruppe Jugendlicher an der Bushaltestelle herüber: »Viel Spaß«. Ich musste von meiner Begleitung auf die Nettigkeit hingewiesen werden. Ich hatte nichts gehört. Das ist Berliner Street Credibility. Als ich im Bus niesen musste und einer »Gesundheit« sagte, kannte ich kein Halten mehr. Ich sagte: »Danke.« Fühlte sich komisch an.

Christin Odoj

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nd.PRÄSENTIERT

Land der Utopie? Alltag in Rojava
Lesung und Gespräch mit Autor Christopher Wimmer und nd-Redakteur Cyrus Salimi-Asl
05. Dezember um 19:00 Uhr, Salon im FMP1
Ein Jahrzehnt nach Beginn der Revolution in Rojava untersucht Christopher Wimmer aus kritisch-solidarischer Perspektive, wie es um Anspruch und Wirklichkeit der »revolutionären Gesellschaft« bestellt ist. Auf Grundlage von über fünfzig Interviews mit Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft – aus Verwaltung, Bildungssystem, Militär, Medizin u.a. – lässt er in einer Mischung aus Reportage und Analyse ein vielstimmiges Bild des Alltagslebens, der Hoffnungen und Probleme der Menschen vor Ort entstehen.
Christopher Wimmer stellt sein neues Buch vor und lädt zur anschließenden Diskussion mit nd-Redakteur Cyrus Salimi-Asl ein.

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Der Regisseur Rubén Abruña begibt sich in seinem Dokumentarfilm »Holy Shit« weltweit auf die Suche nach dem Weg, den unsere Ausscheidungen nehmen. Dabei ist das nicht nur amüsant, sondern auch aufklärerisch.

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